Kathrin Demmler und Gisela Schubert „Mobile Medien in Familien & Kitas. Neue Medien, alte Spiele – Thesen & Herausforderungen“

„Wir erkunden bei Hörspaziergängen spielerisch die Umwelt”, so schilderten pädagogische Fachkräfte den Medieneinsatz in einer der befragten Kindertagesstätten. Im Rahmen der aktuellen Studie Mobile Medien in Familien wurden im Jahr 2017 Gruppeninterviews mit den pädagogischen Fachkräften in Kindertageseinrichtungen sowie Einzelinterviews mit den Einrichtungsleitungen durchgeführt. Ziel ist es, Wissen zur Bedeutung der Medien für Kinder im Alter von drei bis acht Jahren zu erhalten: Welche Rolle spielen mobile Medien und Internet in den Einrichtungen? Welche Einstellungen haben die Fachkräfte zu diesem Thema? Inwiefern ist Medienerziehung im pädagogischen Konzept verankert? Welchen Unterstützungsbedarf haben die Fachkräfte? In einem ersten Auswertungsschritt wurden sowohl allgemeine Tendenzen zum Umgang mit und zur Einstellung gegenüber Medien in Kindertageseinrichtungen herausgearbeitet sowie der Fokus auf den Umgang mit digitalen Spielangeboten und die Integration medienbezogener Erfahrungen in das kindliche Spiel gerichtet. Basierend auf ersten Erkenntnissen wird sich der Vortrag diesen Fragen widmen: Welche Bedingungen können für eine erfolgreiche Integration von Medien in den Alltag von Kindertageseinrichtungen bezogen auf die Interessen der Kinder, die Haltung der Fachkräfte, die Einstellung der Eltern und die Ausstattung mit Medien, formuliert werden? Welches Medienspektrum sowie welche Konzepte, die Medien einbeziehen, sind heute bereits in Kindergärten und Horten vorhanden? Darauf aufbauend werden Herausforderungen in Bezug auf den Umgang mit digitalen Spielen und Medienerfahrungen im Spiel benannt. Zentrale Bezugspunkte für diese Herausforderungen sind, dass

  • es große Unterschiede hinsichtlich der kindlichen Lebenswirklichkeit in der Familie und in Kindertageseinrichtungen gibt,
  • Kenntnisse bezüglich der medienbezogenen Ausstattung in den Familien ebenso nötig sind, wie eine enge Rücksprache mit den Eltern,
  • es an Wissen über digitalen Spielmöglichkeiten an sich sowie deren pädagogische Einsatzmöglichkeiten fehlt,
  • Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen nicht nur Fortbildungen im pädagogischen Umgang mit den Medien, sondern auch teamorientierte Qualifizierung benötigen, um eine Haltung gegenüber neuen Techniken, Angeboten und Konzepten zu entwickeln.

 

JFF Institut für MedienpädagogikKathrin Demmler hat Lehramt an Grundschulen studiert und ist seit 1999 medienpädagogische Referentin am JFF, von 2009 bis 2016 verantwortete sie gemeinsam mit Günther Anfang den Arbeitsbereich Praxis. Seit 2010 ist sie Direktorin des JFF, bis 2016 gemeinsam mit Dr. Ulrike Wagner. Ihre Arbeitsschwerpunkte: Innovationen in der Bildungsarbeit, Medienarbeit mit Kindern, mobile Medien, Digitalisierung sowie Netzwerkprojekte.

 

 

 

Gisela Schubert ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am JFF – Institut für Medienpädagogik. Ihre Schwerpunkte sind medienpädagogische Evaluationsforschung, Medienaneignungsforschung (insbesondere in Bezug auf digitale Medien) sowie Partizipation mit Medien.

 

 

 

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